- Lösungsbereich:Organisationen ,Prozesse ,Soziale Teilhabe und Engagement ,Technologische Innovation ,
- Verwaltungsebene:Bundesland ,Bund ,
- Lösungsprozess:Digitalisierung und Technologie ,Öffentlicher Dienst ,Sicherheit und Verteidigung ,Wissenschaft und Forschung ,
- Technologie:Augmented / Virtual Reality ,Automation und Robotics ,Informationstechnologie ,Künstliche Intelligenz ,Netzwerke ,Sensortechnologie ,

Echtzeit-CBRN-Lagebild in 2D/3D
Mit modernster Technologie gegen Bedrohungen vorgehen
In einer zunehmend komplexen globalen Sicherheitslandschaft ist die Fähigkeit, chemische, biologische, radiologische und nukleare (CBRN) Bedrohungen zu erkennen und darauf zu reagieren, wichtiger denn je. Fortschritte in der Überwachungstechnologie und bei Systemen zur Lageerkennung prägen die Zukunft der Verteidigung und der Notfallhilfe und ermöglichen eine schnellere und präzisere Identifizierung und Bewältigung von Bedrohungen. Durch die Kombination von Spitzenforschung und internationaler Zusammenarbeit entstehen innovative Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit für Streitkräfte, Katastrophenschutzbehörden und die allgemeine Bevölkerung.
Fakten
So funktioniert es
Auf Basis seiner Expertise in Überwachungs- und Beobachtungstechnologien, die u.a. auch durch die Unterstützung nationaler Förderprojekte (KIRAS und FORTE) entstanden ist, übernimmt das AIT eine führende Rolle in zwei Initiativen europäischer Verteidigungsprogramme:
CBRN SaaS (Chemical, Biological, Radiological, Nuclear Surveillance as a Service): Dieses Projekt ist Teil der PESCO-Initiative (Permanent Structured Cooperation) innerhalb der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA) und konzentriert sich auf die Integration kommerzieller und militärischer Standardkomponenten zur Erkennung und Identifizierung von CBRN-Bedrohungen mithilfe unbemannter Luft- und Bodenfahrzeuge. Es umfasst auch die Entwicklung eines CBRN-Plug-in-Moduls für den 24/7-Einsatz, einen Fahrplan für zukünftige Module und ein Betriebsmodell, das mit nationalen CBRN-Systemen kompatibel ist. Drei weitere EDA-Mitgliedstaaten – Kroatien, Slowenien und Ungarn – nahmen an diesem Projekt teil, das 2018 unter österreichischer Leitung ins Leben gerufen wurde.
CBRN RSS (Reconnaissance and Surveillance System): Dieses Projekt im Rahmen des Europäischen Programms zur industriellen Entwicklung im Verteidigungsbereich (EDIDP) baut auf dem CBRN-SaaS-System auf und fügt Funktionen für die Informationsgewinnung, Überwachung und Aufklärung (ISR) hinzu. Es verbessert die Fähigkeit der EU, kooperative, transnationale ISR-Missionen zur Erkennung und Bewältigung von CBRN-Bedrohungen durchzuführen. Mit Frankreich, Kroatien, Dänemark, Slowenien und Ungarn beteiligten sich fünf weitere Mitgliedstaaten an der Entwicklung dieses Projekts.
Beide internationale Initiativen stützen sich auf die Technologien von RAD-SAL und integrieren hochentwickelte Software und Sensorpakete, um ein Echtzeit-Lagebewertungssystem zu ermöglichen. Unbemannte Luft- und Bodenfahrzeuge, die mit hochpräzisen Sensoren, Scannern und Gammasonden ausgestattet sind, spielen eine entscheidende Rolle bei der Erkennung und Identifizierung von CBRN-Bedrohungen. Durch die Nutzung von 2D- und 3D-Echtzeitvisualisierungen liefert das System ein detailliertes, kontinuierlich aktualisiertes Bild kontaminierter Bereiche und ermöglicht so eine schnelle, fundierte Entscheidungsfindung. Fortgeschrittene künstliche Intelligenz verbessert die Erkennungsfähigkeiten weiter und ermöglicht die Identifizierung von Gefahrstoffen, unterirdischen Strukturen und potenziell noch unbekannten Bedrohungen. Die fortlaufende Entwicklung zusätzlicher Funktionen, einschließlich Kontaminationskartierung, Probenanalyse und Roboternavigation, stellt sicher, dass die Technologie bei der CBRN-Überwachung weiterhin führend bleibt.
Das große Ganze
Die CBRN-Überwachungsprojekte zielen darauf ab, die Sicherheit für militärisches und ziviles Personal, das in kontaminierten Gebieten tätig ist, zu maximieren und gleichzeitig die Bevölkerung zu schützen. Sie tragen zur strategischen Autonomie Europas bei, indem sie die Verteidigungsfähigkeiten durch multinationale Zusammenarbeit stärken. Zu den Hauptnutznießern gehören:
- Streitkräfte (z. B. ABC-Schutzeinheiten)
- Katastrophenschutzbehörden, die die Einsatzbereitschaft im Notfall sicherstellen
- Regierungsbehörden, die für die Sicherheitspolitik zuständig sind
- Forschungs- und Entwicklungsorganisationen (RTOs) und Universitäten
- Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie, einschließlich KMU
Über ihre unmittelbaren technischen Auswirkungen hinaus tragen diese Projekte erheblich zur strategischen Verteidigungslandschaft Europas bei. Durch die Förderung einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten unterstützen sie die gemeinsame Entwicklung fortschrittlicher CBRN-Technologien und stärken so die kollektive Sicherheitsinfrastruktur Europas. Die Initiativen fördern auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Verteidigungsindustrie und stärken ihre Position auf den nationalen und globalen Märkten. Eine verbesserte grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Interessengruppen – darunter Streitkräfte, Forschungseinrichtungen und Industriepartner – gewährleistet einen stärker integrierten und effizienteren Ansatz für das CBRN-Bedrohungsmanagement. Darüber hinaus maximieren diese Bemühungen die Nutzung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsressourcen, beschleunigen Innovationen und erleichtern den Übergang vom Konzept zur Einsatzfähigkeit. Letztendlich tragen die Projekte zur Schaffung eines einheitlichen europäischen CBRN-Lageinformationsrahmens bei, der die Leistungsfähigkeit von KI und 3D-Visualisierung nutzt, um umfassende Echtzeitinformationen für zivile und militärische Anwendungen bereitzustellen.