Arzt hält Stethoskop und interagiert mit digitalen medizinischen Bilddaten auf einem Laptop
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med.archiv – Digitale Patientenakte

Die digitale Patientenakte für eine moderne Gesundheitsversorgung in Wien

In einer zunehmend digitalisierten Welt gewinnt der effiziente, sichere und schnelle Zugriff auf medizinische Daten massiv an Bedeutung. Die Stadt Wien hat mit med.archiv bereits im Jahr 2000 ein zentrales System zur digitalen Patientenakte etabliert, das heute alle Spitäler und Pflegeeinrichtungen des Wiener Gesundheitsverbunds vernetzt. Entwickelt und betrieben von Wien Digital, ermöglicht die Lösung täglich rund 85.000 sichere Zugriffe durch über 18.000 medizinische Fachkräfte. Über 436 Millionen Dokumente wurden bereits archiviert – ein klarer Beweis für die zentrale Rolle von med.archiv im Wiener Gesundheitssystem. Derzeit wird das System umfassend modernisiert, um die technologische Basis zu erneuern und für zukünftige Anforderungen optimal aufzustellen.

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Fakten

  • Lösungsbereich:Organisationen ,Prozesse ,Qualitätssicherung und Zertifizierung ,Technologische Innovation ,
  • Verwaltungsebene:Gemeinde ,Bezirk ,Bundesland ,Bund ,
  • Lösungsprozess:Digitalisierung und Technologie ,Gesundheit und Pflege ,Öffentlicher Dienst ,Smart City ,
  • Technologie:Informationstechnologie ,Künstliche Intelligenz ,Netzwerke ,Plattformtechnologie ,

So funktioniert es

med.archiv besteht aus drei zentralen Komponenten, die einen durchgängigen digitalen Datenfluss sicherstellen. Der sogenannte Befundbrowser dient als zentrales Frontend für Ärzte und Pflegepersonal und ermöglicht den schnellen Zugriff auf sämtliche intern erzeugten oder eingescannten medizinischen Dokumente, inklusive Bilder und Befunde. Die zugrundeliegenden Server- und Datenbanksysteme stellen die stabile Speicherung der strukturierten Patientendaten sicher. Sie bilden das Rückgrat des Systems, das hohe Ausfallsicherheit und umfassenden Datenschutz gewährleistet. Eine dritte Komponente bilden die Importarbeitsplätze, an denen externe medizinische Unterlagen – etwa mitgebrachte Arztbefunde – digitalisiert und dem jeweiligen Patientenprofil zugeordnet werden. Der laufende Modernisierungsprozess umfasst alle drei Systembestandteile und erfolgt schrittweise, um den laufenden Betrieb nicht zu unterbrechen. Der neue Befundbrowser soll bis Juni 2024 vollständig ausgerollt sein, die Migration der Server- und Datenbanklandschaft ist für das erste Quartal 2025 geplant. Die Erneuerung der Importarbeitsplätze folgt bis Jahresende 2025. Durch diese technologische Erneuerung wird nicht nur die Systemleistung erhöht, sondern auch die langfristige Skalierbarkeit und Sicherheit weiter verbessert. Gleichzeitig bleibt der Zugriff auf medizinische Daten strikt auf befugtes Fachpersonal beschränkt, um höchste Standards in puncto Datenschutz und Patientensicherheit einzuhalten.

Das große Ganze

Mit med.archiv zeigt die Stadt Wien beispielhaft, wie moderne Technologien zur Effizienzsteigerung und Qualitätssicherung in der öffentlichen Gesundheitsversorgung beitragen können. Die Lösung ermöglicht eine deutlich schnellere Verfügbarkeit medizinischer Informationen und reduziert den administrativen Aufwand für das Gesundheitspersonal spürbar. Dies beschleunigt nicht nur die Abläufe innerhalb der Einrichtungen, sondern kommt auch unmittelbar den Patienten zugute. Besonders hervorzuheben ist auch der Aspekt der digitalen Souveränität: med.archiv wurde vollständig inhouse entwickelt und betrieben – ein klares Zeichen für die langfristige Handlungsfähigkeit öffentlicher Institutionen im Bereich kritischer digitaler Infrastrukturen. Durch den Einsatz aktueller Sicherheitsstandards und skalierbarer IT-Architekturen wird außerdem sichergestellt, dass das System auch zukünftigen Anforderungen gewachsen ist. Damit ist med.archiv nicht nur ein leistungsstarkes Werkzeug für die Gegenwart, sondern auch ein zukunftssicherer Baustein für die digitale Gesundheitsversorgung in Österreich.